Der November gilt wie kein anderer als Monat des Abschieds und Sterbens. Allerheiligen und trübe Nebeltage verbinden wir mit ihm und vielen setzen die sinkenden Temperaturen und kürzer werdenden Tage zu. Was von außen betrachtet wie ein Absterben aussieht, birgt jedoch bereits den Neubeginn in sich.
Die Pflanzen, die sich zurückziehen, sammeln bereits ihre Kräfte für das erneute Austreiben im Frühjahr. Saatgut, das fein säuberlich weggepackt wird, versprechen bereits jetzt reichen Erntesegen im nächsten Jahr. Unsere Hühner legen jetzt spärlich oder gar keine Eier mehr. Auch sie sammeln ihre Kräfte für den baldigen Neubeginn.
Auch uns Menschen würde es gut tun, nun ein wenig zur Ruhe zu kommen und in dieser Zeit der immer kürzer werdenden Tage mit unseren Kräften hauszuhalten. Die beginnende Adventzeit weist uns deutlich darauf hin. Geradezu gefordert werden Stille und Besinnung, denen die Lebensrealität der meisten Menschen diametral gegenüber steht. Nahezu alle pädagogisch Tätigen kennen sie, die "Weihnachtskobolde", die in dieser Zeit die Kinder besonders unruhig und streitlustig werden lässt. Vielleicht spüren Kinder einfach nur viel deutlicher die Diskrepanz zwischen der Forderung nach Besinnung und der allgegenwärtigen (Einkaufs-)Hektik.
Ein kleiner Beitrag unsererseits um zur Ruhe zu kommen, könnte eine Winterwanderung mit Eseln sein. Warm eingepackt durch Schnee und Wind, anschließend heißer Tee - das stärkt die Lebensgeister.
Der ideale Zeitpunkt um einmal "Eselluft" zu schnuppern, ist unsere traditionelle Jahresabschlusswanderung am 30.12. Termin vormerken und das Jahr mit einem Erlebnis in der Natur abschließen.
Weniger beschaulich, sondern im Gegenteil sehr eifrig waren Olaf und Martin Anfang November an ihren Instrumenten um Herbstmusik zu machen. Eine neue CD und damit eine Neuauflage des "Musikalischen Heuballens" ist im Entstehen. Wir freuen uns auf das Ergebnis!
Wir nehmen uns die Natur zum Vorbild und gönnen uns den Luxus, uns einzuigeln und wann immer möglich vor dem Ofen zu verkriechen. Dann haben wir Zeit für Besinnung und Rückschau - und fast wie von selbst entstehen daraus neue Pläne und Ideen. Nach 2 Sommersemestern Schulprojekten haben wir Rückschau gehalten und uns überlegt, was dazu beträgt, dass die hier stattfindenden Projekte zur "Etwas anderen Klassenreise" werden.
Für all jene Institutionen und PädagogInnen, die tiefer in die phänomenologische Unterrichtsmethode eintauchen wollen, sei hier auf das neu konzipierte Seminar "Natur, die Wissen schafft" hingewiesen.Gerne beantworten wir Ihre Anfrage.
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Wir wünschen eine besinnliche Adventszeit und schließen mit einer Unterhaltung in der vorweihnachtlichen Stille des Waldes, die Christian Morgenstern (1871-1914) für uns festhielt:
Die zwei Wurzeln
Zwei Tannenwurzeln groß und alt
unterhalten sich im Wald.
Was droben in den Wipfeln rauscht,
das wird hier unten ausgetauscht.
Ein altes Eichhorn sitzt dabei
und strickt wohl Strümpfe für die zwei.
Die eine sagt: knig. Die andere sagt: knag.
Das ist genug für einen Tag.
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