In einer Zeit, wo Energie sparen, Ressourcen schonen, zurück zur Natur oder ähnliche Schlagworte in aller Munde sind, ist es nur recht und billig, im wahrsten Sinne des Wortes, den Stecker zu ziehen und unsere eigene Kraft einzusetzen. Wir sind keine Puristen oder Technikverweigerer, wir lieben nur die Romantik, die von alten Dingen ausgeht.
Wie alle Jahre um die selbe Zeit geht es natürlich ums Saftpressen. Zum dritten Mal haben wir dieses Gemeinschaftsevent veranstaltet und es erfreut sich nach wie vor sehr großer Beliebtheit. Die Anforderung war heuer etwas größer, da wir Äpfel und Trauben an einem 
Tag pressen wollten. Die Vorbereitungen für den Presstag waren mit Hilfe unser beiden Praktikanten schnell erledigt. Da heuer der Apfelreichtum nicht annähernd so groß war wie im Vorjahr, mussten wir einige Apfelbäume in der Umgebung abklappern um die notwendige Menge zusammen zu sammeln. 
Etwa 1000 Liter Äpfel sammelten wir und lagerten diese in der Scheune. Die Presse mußte vom Staub befreit und an den richtigen Platz gestellt werden. Die Obstmühle wurde 
ebenfalls gereinigt und mit Speiseöl geschmiert. Die Wannen, Kübel, Töpfe, Scheren und all das andere Gerät wurde überprüft, gereinigt und in Stand gesetzt. Am Samstag war es dann soweit. Während die einen in der Scheune begannen die Äpfel mit der alten Obstmühle zu mahlen, stiegen die Mutigen auf Leitern und Gerüste und begannen die Trauben zu lesen. Wie schnell der Vormittag vergeht, merkt man, wenn die Essensglocke ertönt. Zum Glück, 
denn so mancher Magen rief schon laut knurrend nach Essbarem. Eine dicke Gemüsesuppe, Kaffee und Kuchen und schon waren die ersten wieder an der Arbeit. Mahlen, Quetschen, Pressen, Pasteurisieren, Abfüllen, bis spät in die Nacht als dann auch die letzten genug hatten und sich auf den Heimweg machten.
So ein Tag ist wieder eine Bestätigung, das gemeinsames Tun auch unplugged sein kann, darum werden wir unsre ehrwürdigen, von Hand betriebenen Maschinen weiterhin pflegen, auf dass sie uns noch lange zur Verfügung stehen.