Können Sie sich die Situation vorstellen? Wenn ja, dann habe ich meine Aufgabe gut gemeistert. Die geschilderte Szene ist Teil einer Physik-Unterrichtseinheit zum Thema „Galvanische Elektrizität“. Die SchülerInnen – sowohl die aktiv teilnehmenden als auch die beobachtenden – haben nach der Durchführung
Das geschilderte Beispiel ist eines von vielen, die zum Thema „Phänomenologischer Unterricht“ genannt werden können. Nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern in jedem anderen Wissensgebiet ist diese Unterrichtsform denkbar, geht es doch letztendlich um nichts anderes, als die Welt und ihre „Phänomene“ mit den eigenen Sinnen wahrzunehmen, diese Wahrnehmungen wertfrei und detailliert zu beschreiben und dann mit den eigenen Denkfähigkeiten zu durchdringen um letztendlich gewisse Schlüsse daraus zu ziehen.
Das Wort „Phänomen“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Erscheinung, Sichtbares“. Beim phänomenologischen Unterrichtsansatz werden die Lernenden aufgefordert, alle ihre Wahrnehmungen zu einer Erscheinung, einem Thema (Versuche, Pflanzen, Tiere, Grammatik, etc.) genauestens zu schildern. Von diesen Wahrnehmungen werden über reflektierende Gespräche Erkenntnisse abgeleitet. In einem nächsten Schritt werden diese Erkenntnisse mit Erfahrungen und bereits vorhandenem Wissen in Verbindung gebracht. Daraus resultieren meist neue Ideen für Versuche oder tiefer ge
Ein besonders wichtiger Aspekt dabei ist die Tatsache, dass SchülerInnen, die sich Wissen mittels dieser Methode aneignen, die Erfahrung machen, dass sie mit ihren eigenen Sinnen, ihrer eigenen Beobachtungsgabe und ihrem eigenen Denken in der Lage sind, Weltzusammenhänge zu verstehen. Je öfter sie diese Erfahrung, vorerst unterstützt von ihren LehrerInnen und in überschaubaren Sinneinheit
Gerade in der Jugendzeit, wenn das kindliche Vertrauen in die Erwachsenen schwindet, und ihnen das Geschehen in dieser Welt oft undurchschaubar und unverständlich erscheint, brauchen sie diese Mut machenden Erlebnisse.
Ein weiteres Beispiel aus der Physik zum Thema „Heb
Das Hebelgesetz gilt sowohl für zweiseitige als auch für einseitige Hebel. Es besagt, dass sich ein Hebel im Gleichgewicht befindet, wenn die Summe aller in eine Richtung gerichteten Drehmomente, die auf den Hebel wirken, gleich der Summe aller in die entgegengesetzte Richtung gerichteten Drehmomente ist. […] Wenn Sie von zwei angreifenden Kräften ausgehen, können Sie das Hebelgesetz als Formel schreiben: F1 x l1 = F2 x l2, wobei F jeweils für die Kraft steht und l für die Länge des Kraftarms. Die entstehenden Drehmomente wirken in diesem Fall in entgegengesetzte Richtungen. An dieser Formel erkennen Sie, dass es nicht nur die aufgewendete Kraft von Bedeutung ist, wenn Sie mit einem Hebel beispielsweise eine Last heben wollen, sondern auch die Länge des Kraftarmes und des
Um wie viel nachhaltiger ist dagegen ein ausgiebiges Schleppen von schweren Steinen, Ausprobieren verschiedener Balken, Seile, sowie mechanischer Hilfsmittel wie Scheibtruhe, „Kran“ und Flaschenzug. Das Ganze ständig begleitet von genauem Beschreiben, Besprechen, Überdenken und Reflektieren des Erlebten und Beobachteten. Wenn die SchülerInnen am Ende des Prozesses das Hebelgesetz (Kraft x Kraftarm = Last x Lastarm) formulieren, wissen sie, was diese Worte bedeuten, denn sie haben „si
Wir verfolgen mit unserer Pädagogik das Ziel, dass junge Menschen Zuversicht in ihre Fähigkeiten entwickeln, damit sie sich voll Selbstvertrauen in diese Welt hineinwagen können. Wir sind überzeugt, dass der phänomenologische Unterricht ein guter Weg dahin ist.
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Hallo ihr Lieben!
Ich finde das sehr schön wie ihr das macht !
Was für ein Glück so zu lernen !
Berit